32. Kraichtaler Kirchenmusiktage
Trio "TOP" beigeistert beim Eröffnungskonzert
Zur Eröffnung der diesjährigen 32. Kraichtaler Kirchenmusktage hatte das Trio „TOP“ (Trompete, Orgel, Posaune) geladen. Der Name ist Programm, hatten sich
doch drei ganz hochkarätige Musiker zusammengetan. Matthias Gromer - in Kraichtal bestens bekannt, langjähriger Mitorganisator der Musiktage und hocherfolgreicher Professor für Posaune in Düsseldorf, Wolfram Lauel - Solotrompeter in Karlsruhe und Quintettkollege im preisgekrönten „Mannheim Brass“, sowie Dominik Axtmann - kath. Bezirkskantor in Bruchsal, ebenfalls vielfach ausgezeichnet.
Alle Solisten vereint eine stupende Virtuosität, aber auch ein wunderbares Cantabile und blindes Zusammenspiel, die Bläser auch ein offensichtlich unverwüstlicher Ansatz.
Das Programm reichte von festlichem Barock über Romantik bis zur gemäßigten Moderne.
Nach dem strahlende Beginn mit Händels Konzert F-Dur, bei dem die brilliante Piccolo-Trompete zum vollen Klang der Posaune kontrastierte, gab es danach eine klangliche Überraschung, sozusagen ein Rollentausch. Der weiche Ton des Flügelhorns und der helle Klang der Basstrompete wechselten sich in Telemanns Triosonate c-moll ab. Sehr apart, vor allem von solchen Musikern gespielt.
Zwischen diesen beiden Barockwerken begrüßte Bürgermeister Borho die zahlreichen Konzertbesucher, bedankte sich bei Musikern und Organisatoren und
wünschte den 32. Kirchenmusktagen einen guten Verlauf.
Domink Axtmann zog bei den Orgelstücken buchstäblich alle Register der hervorragenden Menzinger Orgel, vom gehauchten Pianissimo bis zum gewaltigen Tutti. Auch die romantischen Sonaten von Mendelssohn und Rheinberger waren im Original reine Orgelstücke, zu denen Johannes Michel gekonnt die Bläserstimmen hinzukomponiert hat.
Zum krönenden Abschluss Gershwins „Rhapsoy in Blue“. Hier hat Matthias Gromer die bekannte Trompetenversion mit einer zusätzlichen Posaunenstimme versehen, was dem Ohrwurm - auch durch die Verwendung verschiedenster Dämpfer - eine wesentlich größere klangliche Vielfalt verlieh. Wolfram Lauel bewies, dass er auch als Bigband-Trompeter eine ausgezeichnete Figur abgegeben hätte.
Das Publikum war begeistert, Standing Ovations!
Genehmigung von Helmut Lang
Man(n) singt - Konzert in Unteröwisheim
Am Sonntag, 3. März freute sich Mitorganisator M. Gromer sehr darüber, das renommierte Männervocalensemble „Man(n) singt“ in der Unteröwisheimer Kreuzkirche zu begrüßen und trotz des frühlingshaften Wetters auch die zahlreichen Besuchenden dieses besonderen Konzertes.
Dass es ein großartiger Abend werden würde, war bereits nach dem Eingangspsalm „I will praise thee, o Lord“ in einer festlichen Vertonung des Norwegers K. Nystedt klar. Perfekter Chorgesang mit makelloser Intonation, glasklarer Aussprache und Artikulation und dem warmen Wohlklang von 14 Männerstimmen waren die Garanten für einen uneingeschränkten Hörgenuss!
Wie ein roter Faden zog sich durch das ganze Programm die Gegenüberstellung verschiedener europäischer Chortraditionen in den Themenbereichen „Geistlich“, FolkSong/Volkslied, Trinklieder.
Im geistlichen Teil beeindruckte von den 2 „petites prières de Saint Francois d´Assise“, besonders das 2. Stück mit seinem Wechsel aus Solo- und Tuttigesang. Motetten von R. Mauersberger und Th. Tallis rundeten diesen Teil ab und wussten mit großer Dynamik und exzellenter Textverständlichckeit zu überzeugen.
Im 2. Teil wurden europäische Folk Songs, deutschen Volksliedern gegenüber gestellt. Großes Vergnügen bereitete den Zuhörern das lautmalerische
„El Grillo“ von J. Desprez. Man wird das Zirpen einer Grille wohl nie mehr hören, ohne an diese Vertonung zu denken! Das berühmte „Londonderry Air“ wurde in einem aparten Arrangement von R. Sund dargeboten und gab dem Organisator und Tenor des Ensembles Peter Gortner - Kantor an der Christuskirche
Karlsruhe - Gelegenheit solistisch zu glänzen.
Beim deutschen Volkslied durften Vertonungen von Fr. Silcher nicht fehlen. Unverwüstliche Klassiker des Männergesangs, aber selten in dieser Qualität zu hören!
Sehr interessant Regers Vertonung des identischen Textes in seiner ungemein facetten- und spannungsreichen Tonsprache. Für große Heiterkeit sorgte die sehr originelle Komposition „Jäger aus Kurpfalz“
Den letzten Teil des Konzertes widmeten die Herren der Tradition des Trinklieds im Männergesang. Unter der umsichtigen und sicheren Leitung von Manuel Knoll wurden die teilweise sehr lautmalerischen Kompositonen mit hör- und sichtbarer Musizierfreude vorgetragen: Tardion unter zusätzlicher Verwendung eines Tambourins, der Shanty „Drunken Sailor“ sehr angeheitert und launig mit beeindruckendem fortissimo Schluß und das abschließende baskische „Ardotxo txuria“ rhythmisch prägnant.
Das Publikum war begeistert und bedankte sich bei den Künstlern mit Standing Ovations!
Diese wiederum bedankten sich mit dem innig und berührend vorgetragenen „Innsbruck ich muss dich lassen“ als Zugabe.