Weltgeschichtentag 2024
Jung und Alt, Groß und Klein waren der Einladung der Stadt Kraichtal und der Kraichgauer Märchenerzähler Martin Rausch und Norbert Bögle am vergangenen Sonntag gerne gefolgt, als es einmal mehr hieß: „Weltgeschichtentag im Rittersaal“. Jedes Jahr am 20. März wird dieser Tag, 2024 unter dem Motto: Brücken bauen, mit Veranstaltungen in vielen Ländern dieser Welt begangen. Er ist der Kunst des mündlichen Erzählens gewidmet. Da der 20. März heuer nicht auf einen Sonntag fiel, hat man die Veranstaltung in Kraichtal kurzerhand vorverlegt, auch weil am nächsten (Palm-)Sonntag das traditionelle Osterhasengießen im Zuckerbäckermuseum stattfindet.
Untermalt wurden die Geschichten und Märchen von einem Querflöten-Duo der Musik- und Kunstschule Kraichtal. Lena Göring und Heike Steinkuhle begleiteten gekonnt und entführten die Gäste in Traumwelten, unter anderem mit Bach`s Bourée. Das Motto: „Brücken bauen“ war Thema vieler Geschichten, so wollten die Erzähler beispielsweis mit Grimms Märchen, Brücken von der Vergangenheit in die Zukunft schlagen.
Einmal ginge es um drei Ziegenböcke (einen Kleinen, einen Mittleren und einen Großen), die den Troll an der Brücke überlisteten um saftigere Wiesen zu erreichen oder um Herrn Wohlsinn, der das Unglück bekämpfen wollte und dem die Krähen das Leben retteten. Mit einer Klangschale entführte Rausch die, meist erwachsenen, Zuhörenden nach Laos und Vietnam.
Tja, und wie schlägt man eine Brücke zwischen Klugheit und Dummheit? – all das erfuhren die Gäste von Erzähler Bögle, der vom Dummkopf und seinem Ochsen zu berichten wusste.
Nach einem kleinen Snack und Getränken ging es nach der Pause weiter mit einer stimmungsvollen Einleitung des Querflötenduos. Gespannte Zuhörerinnen und Zuhörer lauschten Rauschs Geschichte von der Wahrheit, die selbstverständlich nackt war und traurig sowie alleine umherstreunte, bis sie sich mit den bunten Gewändern des Märchens schmückte. Danach kam es zu einer Welturaufführung im Rittersaal zu Gochsheim, als Erzähler Bögle mit Unterstützung des Publikums (krähender Hahn, Worte des Fuchses und Worte des Hahnes) erzählte, wie der Hahn den gierigen Fuchs überlistete. Nach tosendem
Applaus und einer kleinen Zugabe, gingen alle erheitert in den Frühlingsabend, schon jetzt mit der Vorfreude auf den nächsten Weltgeschichtentag rund um den 20. März 2025.